Von: Elke Heid-Paulus
Datum: 25. Januar 2017
Wahrscheinlich hat es sich der schottische Autor Ian Rankin nicht in seinen kühnsten Träumen ausgemalt, dass John Rebus im Laufe der Jahre Kultstatus erreichen würde. Der knorrige Detective aus Edinburgh ist mittlerweile sogar so populär, dass ihm zu Ehren, aber auch natürlich anlässlich des 30. Jahrestages der Veröffentlichung des ersten Bandes der Reihe, „Knotts and Crosses“ (dt. „Verborgene Muster“), vom 30. Juni bis 02. Juli diesen Jahres in Edinburgh ein RebusFest veranstaltet wird.
Und auch „Rebus: Alle Inspektor Rebus-Stories“, eine Kurzgeschichten-Sammlung (plus eine längere Erzählung), zusammengestellt von Ian Rankin, zollt ihm Respekt. Wir begleiten John Rebus von seinen ersten Tagen als Detective bis in die Zeit nach seiner Pensionierung und treffen alte Bekannte wie seine ehemaligen Assistenten Brain Holmes wieder, der in den aktuellen Romanen keine Rolle mehr spielt, aber auch Siobhan Clarke, die in der Zwischenzeit Karriere gemacht hat. Obwohl die Geschichten, gemessen an den Romanen, relativ kompakt (aber sehr gut geplottet) sind, schafft es Ian Rankin dennoch, auch die schottischen Eigenheiten und die besondere Atmosphäre Edinburghs einzufangen. Und es sind auch immer wieder Anspielungen auf „alte“ Fälle versteckt, die zumindest diejenigen Leser verstehen und einzuordnen wissen, die mit der Rebus-Reihe vertraut sind. Von daher eignet sich die Sammlung natürlich als Zwischendurch-Lektüre für Fans - die werden sie natürlich eh lesen - aber auch als auch als Einstieg für Krimileser, die schon viel von dem schottischen Detective mit den sehr eigenen Moralvorstellungen und den unkonventionellen Methoden gehört haben und erstmals in das Rebussche Universum eintauchen wollen.
Ich habe den Blick zurück und die Reise in die Vergangenheit genossen und freue mich auf Ian Rankins 20. Kriminalroman mit John Rebus „Ein kalter Ort zum Sterben“ („Rather be the devil“ im Original), der am 13. März 2017 bei Goldmann erscheinen wird. Slàn leibh!